Willkommen bei Xenias neuen Notizen aus der Tierwelt, heute - ein neuer Beitrag in unserer Serie "Seltsame Verhaltensweisen des homo sapiens".
Gibt man einer Ratte Zuckerstückchen, die mit Brechmittel getränkt ist, so wird sie schon sehr bald eine Aversion gegen Zucker in allen seinen mannigfaltigen Formen entwickeln und die Zuckerstückchen schön in Ruhe lassen.
Der Mensch gilt auch als lernfähiges Wesen mit einem guten Gedächtnis und einem Selbsterhaltungstrieb. Wieso gibt es dann immer wieder Individuen, die mehrmals zu denselben Kunstwerken - oft auch in hoher Dosierung - greifen (oder um die Aussage zu konkretisieren: bestimmte Lider hören oder Gedichte lesen), obwohl sie aus Erfahrung ganz genau wissen, dass sie bei ihnen eine Zustand tiefster Trauer oder Verzweiflung auslösen.
Die für mich plausibelste, wenn auch etwas absurde, Erklärung ist, dass es sich hierbei um eine Art "seelischen Masochismus" handelt, eine Art perversen Zufriedenheitsgewinn aus seelischen Qualen, ein Genießen des eigenen Zustands, wenn man sich am liebsten den Brustkorb aufreißen würde, um die dort scheinbar gefesselten Gefühle zu befreien (die vermutlich wegen Überbevölkerung das Gehirn (genauer die Amygdala), wo sie enstanden sind - Gruß aus dem Neuro-Semester - verlassen haben).
So viel zu diesem Phänomen, bis zur nächsten Folge unserer Serie.
[now listening to: Mantus - Diese Welt ist seelenlos]
Donnerstag, 8. April 2010
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