Mittwoch, 9. Juli 2014

Grau

Regenschleier.
Ein schönes Wort und schönes Wetter (es sei denn, man muss längere Strecken Rad fahren o.Ä.).

Wetter zum zuhause zusammenrollen, lesen, Musik hören, Tee trinken (ja, ich nehme alle Klischees mit, aber da ich dies auch kommentiere, kann ich mich selbst wiederum ironisch davon distanzieren).

Nur doof, dass Schleier auch immer zum Verklären des Dahinterliegenden veführen. Dass es bei Regen so viel leichter fällt, sich die Welt hinter den Fensterscheiben schön zu träumen.
Und im Schön-Träumen bin ich leider sehr gut.

Professionelle Distanz

Ich mag es, Patient*innen zu haben. Ich mag es umso mehr, sympathische Patient*innen zu haben. Und noch mehr, sympathische und intelligente (und oftmals gesitig frühreife) Patient*innen zu haben.

Wo es kippt, ist wenn ich Patient*innn behandeln soll, bei deren Problemen ich eigentlich nur trauig den Kopf schütteln und "Hast recht. Die Welt ist scheiße, ein Großteil der Menschen sind inolerant und oberflächlich und langweilig und dennoch ist man selbst genauso ein Mensch mit denselben Macken und nicht so hochgeistig, wie man es gerne wäre, und verspürt das Bedürfnis nach Gemeinschaft und einfach nur Anerkennung. Du hast es erfasst, viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, man muss mit dieser Kränkung des eigenen Ego leben, die Zähne zusammenbeißen und fleißig weiterstapfen."

Das mag ich weniger. Das stürzt in Sinnkrisen.