Samstag, 31. Oktober 2009

Heulsuse

Mein Blog, finde ich, fängt immer mehr an dem Online-Tagebuch eines 14-jährigen Mädels mit allen ihren tollen Erlebnissen und superwichtigen Gefühlen zu ähneln (ok, die rose Herzchen fehlen noch). Also rechtfertige ich mit den nächsten Posts (hoffentlich) meinen Blog-Titel.

Dass sich ein Mensch über den Anblick eines süßen Welpen freuen kann, kennt man ja aus dem Alltag. Aber 24 Stunden grinsen und rumhüpfen und begeistert davon erzählen, dass ein Welpe einem den Stiefel angekaut hat - das war auch mir neu...

Dienstag, 27. Oktober 2009

Lernt aus meinen Fehlern

Ach ja, ich wollte nur noch kurz eine Erfahrung mit euch teilen: es ist eine sehr schlechte Idee, mit Schüttelfrost kaltes Obst zu essen.

Grippe - und "was in letzter Zeit los war"

Nachdem sie lange in meinem Bekanntenkreis rumgeisterte, hat sie auch mich erwischt - die fiese Herbst-Grippe. Jetzt kämpft mein Immunsystem ganz fleißig (wie schön, dass ich in den ganzen Vorlesungen mitbekommen hab, was meine kleinen lustigen Leukozyten jetzt alles anstellen) und ich lieg (bzw. sitz) mit Fieber im Bett.
Aber so ne Grippe hat auch ihre Vorteile. Und nicht nur das Vorlesung-schwänzen, sondern auch, dass ich dazu komme, das was ich in letzter Zeit getrieben hab für wen auch immer gelangweilt genug ist meinen Blog zu lesen festzuhalten.

Am Samstag war die Nachttanz-Demo für ein Autonomes Zentrum in Heidelberg. Mika und ich waren eigentlich in der Altstadt, um Tee einzukaufen, aber eine Demo lässt man sich doch nicht entgehen. Dann wurde ich spontan zur Ordnerin ernannt und hatte die Aufgabe das Hinterrad des Demo-Wagens vor möglichen Überfällen zu schützen. Immerhin hab ich ein paar Leute aus der Heidelberger Aktivismus-Szene kennengelernt, was schon lange mein Ziel war. Die Frage hat mich sowieso lange und ausgiebig beschäftigt: wie wird man zum Teil einer Szene, egal ob Antifa- oder Goth-Szene. Man geht auf Demos bzw. Konzerte, aber man ist dann nur mit wem-auch-immer da, und die anderen kennen sich ja alle schon untereinander...

Und mit dem Stichwort "Goth" wären wir bei meinem zweiten Bericht: das ASP-Konzert am Montag. Ich kann nur sagen, es war göttlich.
Für alle, die mit ASP nix anfangen können, erklär ich mal: ASPs Musik hat 3 wichtige Ingredientien: langsame Passagen, mit Texten, die unter die Haut gehen und dort Gänsehaut machen; fetzige Refrains, wo man mitgröhlen kann und sich damit von der Seele schreinen, was dort schon lange liegt; und Bridges, die eher im Elektro-Stil sind, zu denen man einfach herrlich abtanzen kann.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Wort zum Sonntag

Heute ist Sonntag.
Keine Uni, Freunde größtenteils nach Hause gefahren oder schon mit eigenen Plänen fürs Wochenende ausgestattet, alle Behörden und Geschäfte (wo man evtl. etwas erledigen oder besorgen müsste) geschlossen. Und Mika ist ein Langschläfer, sprich ihn sollte man am besten auch nicht vor 3 Uhr Nachmittags mit Gesprächen belästigen.
Ich bin schließlich arbeiten gefahren, da meine Stundenzahl in dem Monat sowieso ihrem Soll hinterherhinkt.
Aber die Frage ließ mir keine Ruhe - was machen normale Menschen an einem Sonntag? Ich meinen man kann doch nicht den ganzen Tag mit Joggen oder Schlafen verbringen...

Freitag, 16. Oktober 2009

"Aktuelles"

Heute habe ich meinen ersten mp3-Player erworben. Irgendwann wird es dann doch nervig an der Uni oder in der Bahn zu sitzen und einen Dauerohrwurm zu haben. Jetzt bin ich endgültig ein Kind der Statussymbol-Gadget-Generation ;)

Und das Wetter übertreibt langsam echt...

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Regenwurmfang

Heute war ich Regenwürmer fangen.
Es ist kein exotisches Hobby von mir - es ist ein Nebenjob. Der Ablauf ist wie folgt:
Um 8 Uhr früh trifft man sich mit ein paar Biologen/Geographen und weiteren geldbedürftigen Studenten und fährt dann raus in die Pampa (meistens irgendwo bei Darmstadt, in der Nähe von einem vielversprechend klingendem "Schloss Frankenstein"). Dann nimmt man sich eine Plastikbox, wählt einen Quadranten auf dem Versuchsfeld und begibt sich mit einer Autobatterie, einem Spaten und 8 Elektroden dorthin. Die 8 Elektroden steckt man in den Boden und schließt sie dann an die Batterie an, dadurch entsteht ein Spannungsfeld und die Würmer kommen an die Oberfläche gekrochen. Dann buddelt man trotzdem noch ein 30 cm tiefes Loch, um die faulen Würmer einzufangen. Alle Würmer werden in der Box verstaut und dann dem Versuchsleiter übergeben. Und dann wiederholt man dieselbe Prozedur ca. 4 Mal, und fährt mit den anderen anschließend heim.

Falls ihr euch fragt "wozu das Ganze?" - naja, die Versuche sind dazu da, Dünger oder Pestizide auf ihre Schädlichkeit gegenüber Regenwürmern (die ja nützlich sind und deshalb lieber nicht hops gehen sollten) zu testen. Und ich hab mir mal wieder ein bisschen Taschengeld verdient.

Montag, 12. Oktober 2009

Vorlesungsbeginn

Die erste Vorlesung des Semesters ist erfolgreich überstanden. Ich kann stolz sein - ich bin pünktlich in die Vorlesung gekommen, habe fleißig mitgeschrieben und habe sogar vorgenommen, meine Mitschriften aufzuarbeiten.
Sieht nach einem guten Start aus. Mal schauen, wie lang der Motivationsschub anhält. :)

Sonntag, 11. Oktober 2009

Wetter

Wieso muss es am letzten Ferientag immer so melancholisch bewölkt und still sein? Das Ende der Semesterferien ist schlimm genug, nicht so sehr als wieder-an-die Uni-müssen, sondern als das "Ende" von etwas. nd dann noch dieses Nachdenk-Wetter.
Eindeutiger Fall von "pathetic fallacy", wem das nix sagt (NB: sollte es auch nicht), darf sich gerne die Quelle zu Gemüt führen.

Samstag, 10. Oktober 2009

Kurz vor Abfahrt

In ner Stunde fährt unser Zug nach Deutschland (ok, um genauer zu sein - unsere Züge, lustiges Umsteigen angesagt).
Heute verzichte ich auf das übliche Been-there-done-that, aber einen Eindruck will ich doch noch loswerden.
Und zwar - wir saßen auf irgendwelchen Stufen vor einer Don Quichote Statue in Bahnhofsnähe, ich rauchte gemütlich eine und auf einmal läuft eine Gruppe Punks zusammen mit einem Skin vorbei. Der Skin bleibt stehen, läuft zu uns rüber und fragt, ob wir aus England sind. Danach haben wir ca. 10 Minuten lustig geschwätzt und das Angebot bekommen, mal mit ihnen zu saufen und über Punkkonzerte der Region auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Doch, das ist das, was ich an Punks und Skins mag - welche andere Subkultur hätte auf 2 irgendwo herumsitzende Menschen so freundlich reagiert?

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Brüssel wie man's sich vorstellt

So. It's official - heute bin ich aufs Bilderbuch-Brüssel gestoßen.

Das EU-Viertel gibts tatsächlich. Und es ist auch wirklich groß, gläsern und von Anzugträgern bevölkert. Und neben dem größten und glänzendsten Gebäude ist eine große Baustelle mit viel Schutt und Dreck und dahinter sieht man schöne kleine Häuser und eine alte verschnörkelte Kirche. Ich fand dieses Bild auf jeden Fall ein schönes Statement - auch wenn ich nicht genau weiß wofür. Aber im Großen und Ganzen gibts in Brüssel genug Futurismus - spätestens wenn man im Atomium drin war, weiß man das.













Die königliche Familie gibt es auch. Nachdem wir den ganzen Nachmittag an diversen Palästen und Ehren-Parks vorbeigelaufen waren, standen wir vor einer polizeilichen Absperrung, weil König und Queen sich mit einer chinesischen Delegation auf ein Schwätzchen trafen.

Die Urlaubsportion Kultur

Ok, zuallererst die Entdeckungen des 2. Tags in Belgien.
a) In Belgien gibt es Sonne - ich hab sie ganze 15 Minuten gesehen.
b) In Belgien gibt es Punks und Goths, man muss nur lang genug suchen.

Die Höhepunkte des Tages lassen sich schön auf den Punkt bringen: belgischer Surrealismus (René Magritte: Ceci n'est pas une pipe) und Hieronymus Bosch. Ansonsten habe ich noch etwas fürs Leben gelernt: man kann nur so viele Bilder mit dem gleichen Motiv anschauen, dann kommt der sensorische Overload. Und die meisten Bilder im Belgischen Kunstmuseum lassen sich nun mal auf 4 Motive reduzieren: Baby Jesus, angeblich schöne Bäume in der linken Ecke einer Landschaft, viel-viel Essen in verschiedenen Stufen der Zubereitung und "Bonzen aus verschiedenen Jahrhunderten üben verschiedene Gesichtsausdrücke".

Und der WLAN-Zugang in der Jugendherberge scheint nur auf die normalen Wachzeiten reduziert zu sein - deshalb werd ich diesen Post erst morgen früh online stellen können. Aber glaubt es mir, liebe Leser, ich tippe diesen Post (vorerst als txt) tatsächlich kurz vor 12 unter Einfluss von reichlich belegischem Bier.

Dienstag, 6. Oktober 2009

In Belgien regnet es

Das Aufstehen um 6 Uhr früh nach stolzen 2 Stunden Schlaf und die 4 Stunden Zugfahrt sind erfolgreich überlebt.
Mein erster Eindruck von Belgien: es ist sehr nass. Dauerregen mit schwankender Stärke, auf die man bald sowieso nicht mehr achtet.
Ansonsten - ich hatte mir Brüssel als so eine Art Heidelberg mit mehr Glashochhäusern vorgestellt. Ich lag daneben. Die Altstadt-Häuser sehen älter aus, die Kirchen sind gotischer (gerade so ein Exemplar schaut grad zu mir ins Fenster hinein) - vor allem aber sind so viele Ecken (Bahnhof, ärmere Viertel) so unglaublich schäbig und heruntergekommen, aber dabei trotzdem irgendwie wunderschön - nichts von den klinischen Edelstahl-Glas-Bauten, die man von Bildern sonst kennt. Man kriegt richtig Lust einen schönen Steampunk-Film zu drehen.

Zu meiner großen Freude musste ich nicht mal erst ein Starbucks suchen - es gibt an der Jugendherberge kostenloses WLAN.
Dann mache ich mich ans Surfen, um meine großen Pläne für morgen zu schmieden.

Montag, 5. Oktober 2009

Urlaubsreif

So. Morgen geht es erstmal für 4,5 Tage ab nach BeNeLux.
Viele haben mich schon gefragt wieso.
Erstens - neue Städte anschaun. Es gibt IMHO nur wenig Schöneres als eine Stadt mit ihrem Charakter und ihren Eigenarten und allen Ecken und Winkeln zu erkunden. Nicht großartig Museen, Plätze, Theater und Monumente anschauen - sondern die Atmosphäre auf den Straßen, in den Gassen, nachts an den Kreuzungslaternen zu genießen.
Zweitens - nix wie weg vom Alltag. Einfach mal 4 Tage nicht an den Job, an die Einkäufe, an das kaputte Fahrrad, an Uni-Verpflichtungen oder an verzwickte Situationen im Privatleben denken.
Darum.

Samstag, 3. Oktober 2009

Wahrnehmung

Ich hatte gestern einen Fahrrad-Unfall, ich fuhr zu einem Praktikum-nach-dem-Abi-Projekt Nachtreffen, ein Auto nahm mir die Vorfahrt, meine Bremsen haben's nicht mitgemacht und mein Vorderrad kam unsanft an der Seite des fahrenden Autos auf.
Das Lustige an der Sache war: wo ich im hohen Bogen vom Fahrrad flog, kam mir glasklar der Gedanke "Aha, so fühlt es sich also an, einen Fahrradunfall zu haben".

Hab heute dann beim Reparieren des Schäden am Fahrrad (ich hab nur ein paar Prellungen, Zerrungen und Kratzer davongetragen) festgestellt, dass ich das Vorderrad doch lieber von nem Profi richten lassen sollte. Und wieder das Gefühl "Aha, so ist es also, wenn das bevorzugte Transportmittel für eine Woche aueßer Gefecht gesetzt wird"

Auch ich, Caesar

Ja,auch ich habe mir einen Blog angelegt.
Und zwar ohne großen Vorlauf oder Abwägungen - ich bin vom Fahrrad-Reparieren hochgekommen, hab den PC angemacht und mir gedacht "Ich registrier mal einen Blog". Wird wahrscheinlich irgendwann wieder eingehen - aber auch hier gilt die ultimative Lebenseinstellung: "ach, egal, mal schauen was passiert"