Samstag, 30. Juni 2012

Lernziele

Was ich in der Woche Praktikum in einer Hausarztpraxis gelernt habe:
  • ich möchte nicht und nimmer nie im ländlichen Raum wohnen und/oder arbeiten
  • ich möchte mich nicht niederlassen und eine eigene Praxis führen
  • ich möchte vor allem keine Hausarztpraxis führen
  • Allgemeinmedizin hat viel mit Placebos und Patienten zum Abwarten und viel Trinken anraten zu tun
  • deutsche Patienten somatisieren (= erleben psychische Probleme als körperliche Symptome) anscheinend alle nur in Rückenschmerzen
  • fast alle Menschen haben Rückenschmerzen und viele sind darüber sehr wehleidig
  • ab 75 haben fast alle unheimliche Probleme beim Laufen und sind herzkrank
  • ich möchte allerspätestens mit 80 Suizid begehen
  • ich kann Esoterik nichts abgewinnen
  • Esoterik kommt bei Patienten im ländlichen Raum sehr gut an
  • bei esoterischen Ärzten gibt es große Vorbehalte gegenüber der Psychiatrie
  • ich kann gut Blut abnehmen
  • ich kann nicht gut Blut abnehmen, wenn mir dabei jemand über die Schulter guckt und mein Vorgehen kritisiert
  • es reicht aus, unkonventionell auszusehen und sich nicht für Fußball zu interessieren, um als sozialinkompetent eingestuft (und entsprechend benotet) zu werden
  • Hausärzte halten sich bei weitem nicht immer an Sicherheitsvorschriften bei Medikamentengabe (spritzen z.B. ein Schmerzmittel in den Muskel, das man eigentlich nur als Tablette geben darf, weil bereits mehrere Menschen nach einer Injektion des Mittels gestorben sind), mit der Begründung: "Das habe ich immer so gemacht und es hilft den Patienten gut. Und mir ist bisher nichts passiert."
  • nur weil ein Arzt einem Patienten gegenüber höflich ist, heißt es nicht, dass er nicht hinter dem Rücken des Patienten auf üble Art und Weise über ihn ablästert
  • man kann als Hausarzt einen fetten BMW fahren und sich dennoch darüber beklagen, dass die Krankenkassen die Ärzte zu schlecht bezahlen
  • habe ich schon erwähnt, dass ich mit Esoterik und Esoterikern nicht zurecht komme?
Was ich in der Woche hätte lernen sollen:
  • Allgemeinmedizin ist total spannend und anspruchsvoll
  • ich möchte unbedingt Hausarzt auf dem Land werden

Dienstag, 26. Juni 2012

Zusammen alt werden

Eine sehr beliebte romantische Vorstellung ist die des gemeinsamen Alterns eines Paares.
Es ist auch in meinen Augen ein durchaus schönes Konzept - schließlich ist es etwas sehr Wertvolles, wenn man einen Menschen, obwohl man ihn schon Jahre bis Jahrzehnte kennt, immer noch ausstehen kann, geschweige denn, wenn man immer noch eine Zuneigung für ihn emfpindet. Und gemeinsame Erfahrungen, die zwei Menschen gesammelt haben, können ihre Beziehung auch durchaus bereichern.
Das alles streite ich gar nicht ab.
Allerdings glaube ich, dass sehr viele Menschen einen sehr verklärten Blick auf den Lebensetwurf "zusammen alt werden" haben.

Sprache

Es gibt eine neurologische Ausfallerscheinung, die meistens Folge eines Schlaganfalls ist (im Sinne, dass der Schlaganfall der häufigste Grund für dieses Symptom ist; glücklicherweise führen bei weitem nicht alle Schlaganfälle dazu) ist die sogenannte Broca-Aphasie.
Eine Aphasie ist eine Sprachstörung, sprich: ein Problem in dem kognitiven Umgang mit dem Medium Sprache (im Gegensatz zu einer Sprechstörung, wo der mechanische Sprechakt gestört ist). Bei der Broca-Aphasie ist das Sprachverständnis nicht beeinträchtigt, lediglich die Sprachproduktion macht den Betroffenen Probleme. In ganz leichten Fällen äußert sich das durch Wortfindungsstörungen oder durch einen sehr abgehackten und agrammatikalischen "Telegrammstil". In sehr schweren Fällen können die Patienten nur noch einzelne Silben oder nur noch einen einzigen Laut repetitiv von sich geben. Im vollen Bewusstsein dessen, dass das, was ihren Mund verlässt, nicht dem entspricht, was sie ausdrücken wollen. Dass ihr Umfeld sie nicht versteht.
Warum schreibe ich das? Weil ich heute einen Patienten gesehen habe, der aufgrund einer Broca-Aphasie nach einem Schlaganfall nur noch drei Worte sagen konnte (aus Datenschutzgründen spezifiziere ich sie hier nicht, es waren aber drei kontextlose Substantive aus dem Alltagswortschatz). Nur noch drei Worte, mit denen sich der ansonsten geistig komplett klare Mann nun über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg mit seinem Umfeld verständigen kann.
Wählt drei zufällige Wörter und stellt euch vor, ihr müsstet nun den Rest eures Lebens mit ihnen auskommen. Tisch-Decke-Apfel. Tisch-Decke? Tisch-Tisch-Tisch!
Und allein bei diesem Gedankenexperiment, bekomme ich das Gefühl, an meiner Sprachlosigkeit zu ersticken.

Montag, 25. Juni 2012

Wortstörungsfindungen

Ich brauchte gerade 3 Anläufe, bevor mir das Wort "substantiviert" eingefallen ist.

Ich merke, von 06:30 bis 20:00 in Sachen Praktikum unterwegs sein, tut meinen kognitiven Fähigkeiten nicht gut.

Morgengrauen

Auf eine ganz besondere Art und Weise mag ich es sogar manchmal, früh aufstehen zu müssen. Die Welt erscheint noch ein kleines Stückchen weniger real, alle Menschen, die sich auf dem Bahnsteig herumdrücken, wirken wie eine eingeschworene Gemeinschaft. Und die Stadt scheint noch ein kleines Stückchen mehr, nur mir zu gehören.

Freitag, 22. Juni 2012

Was es heißt, Russisch zu sein

Gestern spielte sich in Frankfurt eine Szene ab. Ich versuche mal, diese hier unkommentiert wiederzugeben.
Nur so viel an Rahmenbemerkung: im Russischen gibt es die Redewendung "als hätte man einem in die Seele/ins Gemüt gespuckt". Sie trifft ziemlich oft zu.

Mittwoch, 20. Juni 2012

"Ah, du studierst also Medizin?"

Wenn man auf einer Party oder einem sonstigen social gathering neue Menschen trifft und mit ihnen ins Gespräch kommt, stellt man sich auch irgendwann gegenseitig die Frage, was man beruflich macht bzw. unter Studenten - was man studiert.
Wenn ich daraufhin "Humanmedizin" nuschel, fallen die Reaktionen oft sehr einheitlich aus.

Montag, 18. Juni 2012

Davonlaufen

Manches an Unmenschlichkeit, das man miterlebt und nicht verhindern kann, hinterlässt ein Gefühl der Hilflosigkeit, der Schuld und der blinden, ventillosen Wut, das man auch nicht wegbekommt, wenn man sich die Lunge aus dem Leib rennt.

Aber ansonsten mag ich es, direkt nach dem Nachtdient Laufen zu gehen. Alles wirkt sehr surreal und raumzeitlos.

Sonntag, 17. Juni 2012

Seelenwinter

Winter, so unsagbar Winter.
Danke an Adversus fürs Worte-Geben.

Wasserschlacht

Katze-Waschen gestaltete sich weniger anstrengend, als ich gedacht hätte.
Jetzt sitzt sie im Regal und trocknet.

Radio

Ich verstehe ja, Musik hält wach. Und lässt die Zeit schneller vergehen.
Wenn es denn gute ist.

Schlechte Musik um zwei Uhr nachts grenzt schon hart an psychische Folter. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi. Und mein Aggressionspotenzial steigt mit jedem Lied. Die Moderatoren mit ihren pseudo-witzigen Beiträgen geben mir noch den letzten Rest.
Nein, es interessiert mich kein bisschen, dass Lambada 1989 noch als sehr schmutziger Tanz galt! Ich weiß nur, dass mir diese Melodie zum Hals heraushängt.

Lang leben die Raucherpausen und der mp3-Player!

Freitag, 15. Juni 2012

"But some of the guys want to take photographs."

 Eine Szene, die mich auch nach mehrfachen Wiederholungen immer noch zum Lachen bringt.

Sonnenbrand

Sonnenbrand ist schon etwas sehr Erniedrigendes. Vor allem für mich als dreifaches Kellerkind.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Die wichtigen Fragen des Lebens

Neulich hatte ich am Heidelberger Hauptbahnhof noch etwas Zeit und beschloss daher, im dortigen Zeitschriftengeschäft etwas zu stöbern (da man dort manchmal sehr gute Literaturzeitschriften finden kann).

Und hatte auf einmal ein Heft mit dem vielversprechenden Titel "Philosophie Magazin" in der Hand. Und dachte mir: "Schön, da versucht man Menschen philosophische Fragestellungen und Theorien abseits von - teilweise doch sehr schwer verdaulichen - Fachtexten nahe zu bringen."

Und dann las ich in der Inhaltsangabe folgenden Artikeltitel:
"Brauchen wir Bubble Tea?"

(Und bevor ihr euch fragt: der Titel ist keine Metapher und auch kein Aufhänger für Konsumkritik, der Artikel beschäftigt sich tatsächlich 2 Seiten lang mit diesem Produkt.)

Mittwoch, 13. Juni 2012

EM und Patriotismus

Die EM kotzt mich an.

Und um nicht hundert Mal erklären zu müssen wieso, schreibe ich es einmal hin.

Dienstag, 12. Juni 2012

Suchbegriffe

Jemand ist über den Suchbegriff "was macht man gegen verwirrte gedanken" auf meinen Blog gestolpert.
Tja, wenn ich das bloß wüsste, anonymer Besucher.

Kennzeichen der modernen Gesellschaft. Not.

"Glücksucht"?
Seriously, "Glücksucht"?
Das nennt sich Leben, Herr Gauck.

Aber vergessen Sie in der nächsten Stellungnahme bitte nicht die Atem-Sucht, die Ess-Sucht und die fehlende Opferbereitschaft zu Verdursten.

Montag, 11. Juni 2012

Lebenselixier

Es gibt manche Sachen, die verstehe ich nicht.
Eine davon ist entkoffeinierter Kaffee.

Vermissen

Vermissen ist ein seltsames Gefühl.
Gänzlich irrational und besonders quälend.
Und kippt viel zu gerne in trotzigen Stolz um.

Samstag, 9. Juni 2012

Psychopharmaka

Die Idee für diesen Blogpost trage ich schon eine Weile mit mir herum.
Und zwar möchte ich auf einige Aussagen eingehen, die man sehr häufig in Zusammenhang zu Psychopharmaka bzw. zur medikamentösen Therapie psychischer Krankheiten hört.
Und damit meine ich nicht das platte und unsensible "Boah, diese ganze Psychos sind doch eh alles nur Weicheier/Simulanten/Spinner"-Gehabe, das man von manchen Menschen hört.
Die Kommentare, die ich meine, kommen meistens von gebildeten und komplex strukturierten Menschen, die sich auch sonst durch Toleranz und Verständnis für Menschen mit psychiatrischen Diagnosen haben.

Freitag, 8. Juni 2012

Lesung

Ich drücke es mal in einem Haiku aus.

Schlechte Lyrik schmeckt
nach altem Kaugummi und
billigem Parfüm.

Und die Haiku-Form dient parodistischen Zwecken.

Meine Fresse, warum?
Bin ich der einzige Mensch, der nicht versteht, wie man Literatur mit abgestandenen Metaphern, geheuchelter Betroffenheit und gekünstelt-verträumten Verliebtheits-Beschreibungen toll finden kann?

Mittwoch, 6. Juni 2012

Warum ich gegen jegliche Quote bin

Neulich kochte in der Piratenpartei mal wieder die Quotendiskussion auf, am konkreten Beispiel der Frauenquote. Ich habe meine Meinung dazu einigen auch schon dargestellt, wollte sie aber auch mal auf einer abstrakteren Ebene und für alle nachschlagbar festhalten.

Lesekreis

Dank einem Hinweis von C. nehme ich nun seit letzter Woche an einem Lesekreis teil, wo sich einige Studenten mit dem Hauptwerk von Nagarjuna "Die Lehre von der Mitte", einer buddhistisch-philosophischen Schrift, in der es vor allem auch um die Frage nach dem Nichts geht, beschäftigen. Einerseits bin ich in dem Zusammenhang mal wieder sehr von den Grundideen des Buddhismus und auch konkret von der Auslegung durch Nagarjuna begeistert. Andererseits bin ich nicht minder angetan von dem Konzept des "Lesekreises als solchen". Die Möglichkeit, sich in regelmäßigen Abständen mit anderen über den Text zu unterhalten, Fragen und Unsicherheiten zu klären, verschiedene Interpretationen auszudiskutieren, eröffnet einem doch ein viel weiteres Textverständnis.

Und das ist dann auch ein Punkt, an dem ich mich sehr ärgere, ein naturwissenschaftliches Fach - und dazu dann noch eins mit sehr viel Praxisbezug - zu studieren. Das Verständnis von wissenschaftlichem Arbeiten und Erkenntnis in der Medizin mag zwar den Anforderungen von klinischer Forschung gerecht werden, bietet mir aber doch zu wenig kognitiven Auslauf.

Melancholia

Nachdem ich zwei Versuche gemacht hatte, Melancholia im Kino zu sehen (der erste scheiterte daran, dass ich krank wurde, der zweite daran, dass alle Plätze schon 20 Minuten vor Beginn des Films ausverkauft waren), habe ich ihn mir nun auf DVD *hust* angesehen.

Der Film ist... intensiv. Es ist auch einer der wenigen Filme, bei denen mich bombastische Szenen (und musikalische Untermalung mit Wagner macht alles automatisch bombastisch) nicht stören, weil sie nicht übertrieben pathetisch oder effektheischerisch wirken, sondern notwendig erscheinen.
Vor allem den ersten Teil des Films finde ich fabelhaft: die Darstellung von Depression, die sich so ganz und gar nicht mit dem, was man aus anderen Filmen und Medien zu diesem Thema kennt, decken will, aber den Nagel doch so auch den Kopf trifft.
Was die weiteren Teile betrifft, so stellen sie vor allem eine erschreckend nüchterne Analyse der Stadien der Verzweiflung dar. Und das Tolle ist: der Weltuntergang in diesem Film, lässt sich eigentlich durch jedes erdenkbare Ereignis (nicht einmal zwingend negativ) im Leben eines Menschen ersetzen und es ergibt immer noch Sinn.

Was ich auch sehr interessant fand, war es diesen Film mit "Antichrist" zu vergleichen. Denn auch da nähert sich Lars von Trier der Thematik von Depression und analysiert menschliches Verhalten noch viel offensichtlicher in Stufen eines Verarbeitungsprozesses. Aber dies geschieht in beiden Filmen mit einem jeweils so unterschiedlichen Schwerpunkt, dass es nicht im Geringsten abwechslungslos wirkt.

Allerdings bin ich schon sehr auf von Triers nächsten Film gespannt. Denn ich muss gestehen, ich fände es schade, hätte auch dieser die Depression als Kernthema. Das hätte dann schon etwas von einem thematischen Festgefahren-Sein, Lars von Trier nur noch als "der Regisseur, der seine Depressionen auf die Leinwand kotzt".

Obwohl man sich da auch die Frage stellen kann, inwiefern eine eher einseitige inhaltlische Ausrichtung zwingend etwas Negatives sein muss. Monothemathische Autoren, Bands, Regisseure können schließlich auch große Kunst entstehen lassen. Und man könnte sogar ketzerisch die Frage stellen, inwiefern nicht die meisten großen Literaten in ihren berühmten Werken sich sehr stark auf ein Thema oder eine zentrale Fragestellung konzentrierten. Aber das ist eher Stoff für ein Gespräch, denn für einen Blogeintrag.

Welt-Grufti-Treffen

Ich nutze mal die Tatsache, dass sich mein Nachtdienst ruhig gestaltet(*touch wood*), und erzähle vom WGT. Weil es vieles zu erzählen gibt, mache ich es in semi-stichpunktartiger Form.

Bands
Einerseits gab es die, die ich schon vor dem WGT kannte, auf die ich mich wie ein kleines Kind gefreut hatte und die meine Vorfreude auch nicht im Geringsten enttäuscht haben. Diese wären:
  • Henke (sprachlich und in der Bühnenpräsenz unheimlich intensiv)
  • Fliehende Stürme (wunderbar ungesprächig ^^)
  • Adversus (die wunderbar ernste Musik machten, sich selbst aber nicht zu ernst nahmen - und Rosendorn auch den Raum ließen, Kurzgeschichten-Exzerpte vorzutragen)
  • Heppner (ja, etwas sentimentale Musik, aber ich stehe dazu)
  • Arkona (fallen hier etwas aus der Reihe, sind aber (v.a. die Sängerin) abgegangen und haben das Publikum mit dieser Energie angesteckt)
Andererseits - und das ist das Tolle am WGT und auch am Konzept des Pfingstbotens (das Programmheft, äh -buch, wo es zu jeder Band auch eine Beschreibung gibt) - habe ich auch dieses Jahr ein paar Bands für mich entdecken können, die ich vorher entweder nicht kannte (weil sie recht klein und unbekannt sind) oder für die ich mich bisher nicht interessiert hatte. Dazu zählen:
  • Traumtänzer (angenehme Musik, auch wenn die Texte teilweise recht unoriginell ausfallen)
  • Rhombus (toller Goth Rock aus England - sehr zu empfehlen!)
  • Genetiks (eine Mischung aus Wave und Hardcore, machten sich als "Vorband" zu den Fliehenden Stürmen sehr gut)
  • The House of Usher (wieder einmal Goth Rock, aber melancholischer als Rhombus oder auch Sisters of Mercy; höre mich gerade durch die Diskographie)
  • Qntal (die ich bisher komplett unterschätzt hatte; kamen im Centraltheater wunderschön zur Geltung)
Aber das WGT wäre nicht das WGT (sondern ein generisches Festival), gäbe es nur Konzerte und kein
Rahmenprogramm
Da gibt es als Höhepunkte zu nennen:
  •  Ausstellung zweier Künstler im Werk II - der eine Graphiker, mit sehr symbolträchtigen Bildern im Graphic novel-Stil, der andere stellte zahlreiche stark ins Bizarre gehende Plastiken aus Metall in allen denkbaren Formen aus
  • Ausstellung von Stasi-Unterlagen zur Grufti-Szene in der DDR (allein wegen der Schreibweisen: "Gruftys", "Krufties" und "Goortiks" (sic!) sehenswert), wo auch ausschnittsweise der auch ansonsten sehr sehenswerte Defa-Film "Unsere Kinder" gezeigt wurde
  • Stummfilm "Berlin - Sinfonie einer Großstadt", der in Bildgewalt und dem Arbeiten mit Symbolik die meisten heutigen Filme übertrifft, stilecht mit musikalischer Untermalung
  • Vortrag "Genderrollen und Ästhetik in der Heavy Metal Szene" mit anschließender Diskussion. Der Vortrag war spannend, die Diskussionsbeiträge gingen in ihrer Qualität von "oh, eine interessante Sichtweise, muss ich mir noch durch den Kopf gehen lassen" zu "nicht im Ernst, oder?" (Stichwort: "als Frau will man ja einen männlichen Mann, also einen, der eine Waschmaschine reparieren kann")
  • und natürlich: Benecke, der mal wieder durch seine quirlig-ADHSige Art einfach grandios war und nebst dem Darstellen eines wirklich spannenden Kriminalfalls noch Exkurse zu Themen wie "Gerechtigkeitsglaube" hinlegte
Ansonsten - was auch zu jedem Festival dazugehört - Zeltplatz-Rumhängen, Rumalbern (z.B. die Texte aus billigen Tittenheften vorlesen: "die gelbe Frucht ist echt eine Wucht"), Grillen, gute Gespräche führen.

Kam auch dementsprechend so erholt und mit so vielen Schreibideen nach Heidelberg zurück. Und wurde etwas sehr vom Alltagstrott überfahren.

Biorhythmus

Vögel, die nachts um halb drei singen, verwirren mich.
Hört auf mir vorzugaukeln, ich hätte bald Feierabend!

Freitag, 1. Juni 2012

Hiatus

Ja, ich habe eine Weile nicht mehr geschrieben.

Erst gab es seitens eines Piraten-Projekts, das mir sehr am Herzen liegt und wo ich mich auch entsprechend viel einbringe, viel zu tun, dann hielt mich meine Doktorarbeit (genauer gesagt: unzuverlässige Probanden und schwer zu beschaffende standardisierte Fragebögen) auf Trab. Dann war das WGT, wo ich mir den Luxus leisten konnte, 5 Tage lang keinen PC-, geschweige denn Internet-Zugang zu haben (und ja, ich habe es genossen).
Und dann ein ziemlich tiefes Post-Festival-Loch (für die, die so etwas bisher noch nicht erlebt haben: man ist auf einem Festival, genießt jede Sekunde, die Musik, die Menschen, die Stimmung - und kommt dann nach Hause, wo man vom Alltag eingeholt wird und ist erstmal depressiv verstimmt bzw. kann sich zu nichts, und ich meine - gar nichts, aufraffen). Und jetzt geht es wieder mit Doktorarbeit und Piraten-Sachen weiter.
Und parallel zu dem Ganzen, noch reichlich Hirnfick im zwischenmenschlichen Umgang.

Aber, um euch Leser in eurer Neugier anzustacheln und mir selbst auch etwas mehr Selbstdisziplin-Grundlage zu geben, hier eine Liste von Posts, die ich innerhalb der nächsten Woche hier verfassen werde: