Ich quäle mich gerade durch zwei Wochen des faszinierenden Moduls "Prävention und Gesundheitsökonomie".
Durchschnittlich zwei Mal pro Vorlesung oder Seminar kriegen wir zu hören, dass es wichtig ist die Gesundheit des Einzelnen zu erhalten oder - im Fall von Krankheit - wiederherzustellen. Wichtig, weil dem Staat und der Wirtschaft ja ansonsten Arbeitsausfälle entstehen. Kein Wort von persönlichem Leid, kein Wort von dem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit.
Ich habe Angst. Nicht, weil der Volkswirt, der gerade vorne steht, uns das mit großer Überzeugung verkündet. Ich habe Angst, da ich scheinbar die Einzige aus meinem Kurs aus ca. 50 Studenten bin, bei der diese Betrachtungsweise Wut schürt. Für alle anderen scheint es selbstverständlich zu sein, das Individuum primär als Wirtschaftssubjekt zu betrachten. Recht auf Leben? Gefühle, Bestreben des Einzelnen? Viel zu subkektiv. Nur der wirtschaftliche Wert ist objektiv erfassbar, nur die Ökonomie lügt nicht.
Für mich ist die Ökonomie die menschenverachtendste Disziplin.
Dienstag, 23. November 2010
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