Samstag, 11. Februar 2012

Selbstzensur

Nein, dies soll kein Post politisch-gesellschaftlichen Inhaltes werden. Sondern vielmehr ein sehr persönlicher.


Ich finde es nämlich sehr toll und anregend, wenn Menschen in ihrem Schreiben (wie auch immer dies nun gestaltet sei - Blog, Slam...) zu ihrem ganz subjektiven Blickwinkel stehen. Und dies eben nicht nur auf dem Niveau der Meinung, sondern eben indem sie auch auf Empfindungen und Gefühle eingehen. Pfui, ich habe das böse G-Wort gesagt.
Böse, weil "Gefühle" immer schnell mit Verweichlichung, Selbstmitleid, fehlender Seriosität in Verbindung gebracht werden.

Und da stehe ich dann vor dem Problem, dass ich mit zweierlei Maß messe: bei anderen Menschen finde ich es toll, wenn sie Empfindungen und auch mal irrationale Gedankengänge darlegen, sehe dies als Zeugnis von Tiefgang und Introspektionsfähigkeit. Ganz ehrlich gesagt, nervt mich die sich entwicklende Mode zum unterkühlten Understatement, zur ewigen Selbstironie, zur lockeren Lässigkeit echt an. Weil menschliche Kommunikation dadurch auf Dauer zwangsweise oberflächlicher und ja, verlogener, wird.

Sobald ich jedoch anfange, mir in nicht-literarischer Form etwas aus dem Kopf (denn an Seelen glaube ich nicht) schreiben zu wollen, komme ich mir selbst dabei so weinerlich, so pubertär vor. Und überspiele die eigene Empfindsamkeit mal mehr, mal weniger gekonnt mit Selbstironie und einem schwarzhumorigen Spruch. Am besten auch noch gleich etwas Gesellschaftskritik oder ein Witz mit Verweis auf das tagespolitische Geschehen dazu. Denn - "Gefühle?" "Hammwa nicht."

Aber stetiges an sich selbst Arbeiten und so: mit dem Beitrag zum Thema des Laufens habe ich schon einen ersten Schritt in die Richtung gemacht. Baby steps...

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